Unsere Sterilisatoren werden in regelmäßigen Abständen auf Ihre Funktionstüchtigkeit überprüft. Spezielle Indikatoren werden den Sterilisationsgängen beigefügt und im Anschluß an zertifizierte Institute zur Untersuchung geschickt. Ist diese Untersuchung ohne Befund, erhält der Sterilisator eine Freigabe in Form eines Zertifikates. Jedes Studio muß dieses Zertifikat auf Verlangen vorzeigen. Zusätzlich wird, bevor der Sterilisator in Betrieb genommen wird, ein sogenannter „Bowie-Dick-Test“ durchgeführt. Hierbei wird, ebenfalls mit einem Indikator, geprüft ob Hohl- oder schwer erreichbare Innenräume ebenfalls effizient sterilisiert werden können. Erst dann wird der normale Sterilisationsbetrieb aufgenommen.
Zur hygienischen Studioführung gehört auch ein Hygieneplan (Vorschrift). In unserem Fall wurde dieser mit einem staatl. gepr. Desinfektor erarbeitet und speziell auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten.
Beim Piercingvorgang selbst werden nur sterile Instrumente und Schmuckstücke verwendet. Alle piercingrelevanten Materialien werden, ohne diese zu verkeimen, entpackt und auf eine sterile Unterlage gelegt. Jede Verpackung verfügt über eine Sterilgutetikette mit einem Indikator. Bei den Vorbereitungen zum Piercen werden Untersuchungshandschuhe, beim Schmuckeinsatz werden STERILE OP-HANDSCHUHE, als auch Mundschutz verwendet.
Piercing mit „sprühsterilisierten Instrumenten“ und Schmuckstücken auf Zewa-Unterlagen sind….richtig….BILLIG. Aber es ist eine Arbeitsweise die unprofessionell, unverantwortlich und gesundheitsgefährdend ist. Da etliche Erregergruppen (Sporen, Bakterien, Viren) erhebliche Resistenzen entwickelt haben und auf dem Vormarsch sind, setzt man sich erheblichen gesundheitlichen Gefahren aus, wenn Instrumente und Schmuck nicht mit validierten Sterilisationsverfahren behandelt wurden!!!
Die oben erwähnten Sterilgutetiketten enthalten Sterilisationsdatum, Haltbarkeit der Verpackung, Verpackungsinhalt und Sterilisationsnummer der entspr. Charge. Außerdem befindet sich auf der Etikette ein Indikatorstreifen der eine Verfärbung bei entsprechender Wärmebehandlung aufweist. Die täglich ausgeführten Steritests (Bowie-Dick), Wechsel der Flüssigkeiten in den Ultraschallreinigern als auch die Reinigungen der Autoklaven (Steris), werden in einem sogenannten „Steri-Buch“ dokumentiert und archiviert.
Alle nicht sterilisierbaren Materialen sind Einwegprodukte und werden in angemessener Stückzahl vorgehalten. Um eine hygienische Arbeitsweise umzusetzen, verwenden wir eine Vielzahl hochwertiger und wirksamer Desinfektionsmittel. Alle Desinfektions- u. Reinigungsmittel sind DGHM zertifiziert.
Jeder Kunde wird vor dem Piercing umfassend beraten und aufgeklärt. Insbesondere die Abheilung wird ausführlich besprochen. Zu jedem Piercing gehört bei uns auch ein Pflege-Set mit spez. Desinfektionsmittel und sterilem Verbandsmaterial, sowie eine eine eingehende Erläuterung hinsichtlich der Anwendung. Die Sterilgutetiketten aus den Verpackungen des jeweiligen Piercings werden auf den Einverständniserklärungen der Kunden geklebt und archiviert. Außerdem erhält jeder Kunde eine Telefonnummer für etwaige Probleme am Wochenende
Die sogenannten Micro- oder Kugelsterilisatoren sind zur Sterilisation von Schmuck oder Instrumenten beim Piercen nicht zulässig. Sie werden bei uns verwendet um Schmuck für bereits verheilte Stichkanäle zu sterilisieren. Bei Dehnungen von Piercings wird, selbstverständlich, steriles Instrumentarium verwendet.
Nach dem Piercing werden die vorher verwendeten Instrumente in einer Wanne mit einem entsprechenden Mittel desinfiziert. Nach Ablauf der Einwirkzeit erfolgt die mechanische Reinigung in einem Ultraschallreiniger. Im Anschluß werden die Desinfektionsmittel von den Instrumenten gespült. Nach dem Trocknen erhält jedes Instrument/Schmuckstück eine Sterilgutetikette und wird in einer speziellen Station eingeschweißt.
Jetzt kann das Material sterilisiert werden. In unserem Haus werden hierzu ausschließlich sogenannte Autoklaven verwendet. Im Gegensatz zu Heißluftsterilisatoren wird hierbei mit gespanntem Wasserdampf ein Überdruck (1 – 2 bar) erzeugt. Dieser Überdruck bewirkt, dass die Hitze an das Sterilgut „gepresst“ wird und eine wesentlich bessere Sterilisation bewirkt, im Gegensatz zu den Heißluftverfahren.
Die in diesem Verfahren erzeugten, sogenannten „Einmalverpackungen“, sind ein halbes Jahr lang als steril zu betrachten, geschützte Lagerung vorrausgesetzt.
Jeglicher Schmuck für das Piercing wird ebenfalls mit der o.g. Methode desinfiziert und sterilisiert (immer in dieser Reihenfolge!!). Selbst Schmuck für längst abgeheilte Piercings wird bei uns desinfiziert/sterilisiert und nicht aus dem Vorrat, direkt eingesetzt.
Für die Markierung des Piercings verwenden wir keine Filzstifte oder Kulis. Diese könnten toxische Stoffe enthalten. Außerdem kann das angezeichnete Hautareal nach der Markierung nicht mehr desinfiziert werden, da die Markierung durch den Alkohol entfernt werden würde. Hier besteht die Möglichkeit Keime vom zuletzt angezeichneten Kunden zu übertragen. Aus diesem Grund verwenden wir hierzu einen speziellen, nicht reizenden Farbstoff, welcher auch durch Hautdesinfektion nicht entfernt wird.
Wir hoffen nun, Ihr habt hiermit einen kleinen Einblick über die Tätigkeit „hinter den Kulissen“ bekommen.